Legitimation und Bedeutung
Das Fach Latein spielt eine wichtige Rolle in der Bildung unserer Schülerinnen und Schüler und bietet zahlreiche Vorteile (in Anlehung an Friedrich Maier, Warum Latein? Zehn gute Gründe, Stuttgart 2008):
1. Vertieftes Sprachverständnis
Latein fördert ein bewussteres Verständnis für Sprache und hilft den Schülern, sprachliche Strukturen besser zu erkennen. Studien zeigen, dass Schülerinnen und Schüler mit Lateinkenntnissen in Deutschtests oft bessere Ergebnisse erzielen und eine höhere Lesekompetenz entwickeln.
2. Brücke zu modernen Sprachen
Die Kenntnisse im Lateinischen erleichtern das Erlernen romanischer Sprachen wie Spanisch, Französisch und Italienisch. Außerdem verbessert Latein das Verständnis des englischen Wortschatzes, der stark vom Lateinischen beeinflusst ist.
3. Geistige und kulturelle Schulung
Latein gilt als hervorragendes Werkzeug zur Förderung von Intelligenz und sprachlicher Kreativität. Zudem ermöglicht es den Zugang zu grundlegenden politischen und philosophischen Ideen, die die europäische Geschichte geprägt haben.
4. Zugang zu Dichtkunst und Philosophie
Das Fach bietet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, klassische Werke zu entdecken, die zentrale Fragen des menschlichen Daseins behandeln und zum Nachdenken anregen.
Insgesamt trägt das Fach Latein dazu bei, nicht nur sprachliche Fähigkeiten zu entwickeln, sondern auch ein tiefes Verständnis für kulturelle und historische Zusammenhänge zu fördern. Nachfolgend finden Sie mehr über die Vorteile des Lateinunterrichts an unserer Schule!
Curriculare Vorgaben und Schwerpunkte
Die Unterrichtsinhalte in Niedersachsen richten sich nach den Kerncurricula, die vom Kultusministerium vorgegeben werden (siehe unten).
In der sog. Spracherwerbsphase (Jgg. 6-8) erlernen die Schüler die Grundlagen der lateinischen Grammatik und bauen sich einen lateinischen Wortschatz auf (Richtung: Lat --> Deu). Grundlage der Übersetzungsarbeit sind i.d.R die unterhaltsamen und gehaltvollen Texte unseres Schulbuches pontes.
In den Jahrgängen 9-10 wird der erste Schritt zur Originallektüre gegangen. Am Anfang steht dabei zunächst eine Übergangslektüre, die sich aus grammatisch und inhaltlich leicht erschließbaren Texten römischer Autoren zusammensetzt. Am Ende von Jg. 10 sollten die Schüler Nepos- bzw. Caesar-Texte gut bewältigen können. Im Laufe dieser Phase wird in die Arbeit mit dem digitalen Wörterbuch und einer Systemgrammatik eingeführt.
In der Oberstufe stehen kanonische Autoren der römischen Literatur im Mittelpunkt. So werden hier philosophische , staatstheoretische und historiographische Werke eines Cicero, Seneca oder Tacitus ebenso gelesen wie Vergils Aeneis, die Metamorphosen Ovids und andere Dichtung augusteischer Zeit.
- Kerncurriculum Latein Sek I
- Kerncurriculum Latein Sek II
Stundenmenge und Leistungsbewertung
Latein wird bei uns als zweite Fremdsprache ab Klasse 6 angeboten. Der Unterrricht findet in den Jahrgängen 6 bis 9 vier- und in den Jahrgängen 10-13 dreistündig statt.
In den Jahrgängen 6 bis 10 werden vier Klassenarbeiten geschrieben. Die schriftlichen und sonstigen Leistungen gehen in der Sek. I zu gleichen Teilen in die Gesamtnote ein.
In Jahrgang 11 werden drei Klausuren geschrieben, die schriftlichen und sonstigen Leistungen gehen zu gleichen Teilen in die Gesamtnote ein; Ausnahme: Wenn im ersten Halbjahr nur eine Klausur geschrieben wird, wird die Halbjahresnote 40:60 gewichtet.
In der Qualifikationsphase (grundlegendes Anforderungsniveau) wird bei zwei Klausuren im Semester 50:50 gewertet, bei einer Klausur 40:60; Ausnahme: In dem Semester, in der die Klausur unter Abiturbedingungen geschrieben wird, wird 50:50 gewichtet.
Die Dauer von Klassenarbeiten bzw. Klausuren beträgt in der Regel in der Lehrbuchphase 45 min und in der Lektürephase (ca. ab Jg. 9) 90 min.
Die Bewertung der Klassenarbeiten und Klausuren, insb. der Übersetzungsleistungen erfolgt nach detaillierten den Vorgaben der KCs (vgl. KC Sek. I, S. 50–54 und KC Sek. II, S. 55–59). In der Sek. II. wird die Note ausreichend in den Interpretationsaufgaben dann erteilt, wenn mindestens 40% der erwarteten Gesamtleistung erbracht worden ist.
Lehrwerke und Ergänzungsmaterialien
Für die Spracherwerbsphase in den Jahrgängen 6 bis 8 nutzen wir Pontes (Klett) und werden den Anforderungen eines modernen, differenzierenden Lateinunterrichts gerecht.
- Pontes Gesamtband, Klett 978-3-12-623301-9
- Begleitband Pontes Grammatik und Vokabular, Klett 978-3-12-623302-6
- Pontes Arbeitsheft, Klett 978-3-12-623314-9 (Selbstanschaffung)
Ab Jahrgang 9 wird die Schülergrammatik Latein (Buchner 978-3-661-42000-4) verwendet. In der Qualifikationsphase greifen wir auf die classica-Ausgaben zurück.
Außerschulische Lernorte & Besonderheiten
Abschlüsse
Nach fünf Jahren (Ende Jg. 10) Kleines Latinum; nach sechs Jahren (Ende Jg. 11) Latinum. Wer anschließend min. zwei Halbjahre fortführt bzw. Latein als Prüfungsfach wählt, erlangt das Große Latinum (EB-AVO-GOBAK, Anlage 3). Voraussetzung ist jeweils mind. „ausreichend“.
Anwahlverfahren & Schnupperstunden
Am Ende von Jg. 5 Wahl der zweiten Fremdsprache. Zuvor: Schnupperstunden, Elternabend mit Vorträgen der Fachlehrkräfte, ggf. individuelle Beratung.
Exkursionen
Museumsbesuche (z. B. Hamburg) und historische Stätten (z. B. Kalkriese) machen die antike Welt erfahrbar.
Projekte
Exitgame-Schnupperstunden für Jg. 5, selbst organisierte Rom-Führung des Jg. 11, Grammatik-Spiele u. v. m.
Lange Nacht des Mythos
Zweijährliches Event mit interaktiven Stationen zu Mythen, organisiert von den höheren Jahrgängen – inkl. Übernachtung in der Schule.
Romfahrt in Jahrgang 11
Einwöchige Studienfahrt zu Kolosseum, Forum Romanum, Vatikanstadt u. a. – direkte Begegnung mit der Kultur hinter unseren Texten.
Wettbewerbe
Teilnahme u. a. am Bundeswettbewerb Fremdsprachen, Rerum Antiquarum Certamen, Recitare Latine.
Lesetipps & Pressespiegel
- Alte Meister – Seine Begeisterung steckt an (FAZ, 2017)
- Loblied auf das Latein (Luzerner Zeitung, 2017)
- Darum ist der Lateinunterricht in Hannover so beliebt (HAZ, 2017)
- Demokratie und Dankbarkeit – Der Kitt menschlicher Gemeinschaften (NZZ, 2017)
- Antike Sagen und Geldanlagen – Macht es wie Odysseus! (FAZ, 2017)
- Antike Vorbilder – Cool bleiben, ein Klassiker (KN Online, 2017)
- Verschonen statt verändern – Griechische Philosophie ist nicht alles (Der Freitag, 2017)
- Latein – Tot, aber nützlich (FAZ, 2017)
- Warum Europa mehr Erasmus, weniger Luther wagen sollte (DIE WELT, 2016)
- Tote Sprachen als lohnende Investition? (Zeitschrift für Soziologie, 2016)
- Die Bedeutung alter Sprachen für modernes Denken (FAZ, 2015)
- Pro Lateinunterricht – Die Bedeutung bleibt (Süddeutsche Zeitung, 2015)
- Pro Lateinunterricht – PDF-Version (Süddeutsche Zeitung, 2015)
- Eine Liebeserklärung – Der Lateinlehrer darf nicht sterben (FAZ, 2015)
- Warum Latein doch besser ist (Der Westen, 2012)
- Totgesagte leben länger – Alte Sprachen im Trend (FAZ, 2008)
- Sinn und Sinnlichkeit – Latein ist nicht tot, sondern unsterblich (FAZ, 2008)
Fachkollegium Latein
Strukturiert, geduldig, mit Liebe zur Antike.
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