Auf den Spuren von Römern und Germanen

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Die Lateinschüler der sechsten und siebten Klasse waren mit ihren Fachlehrern am mutmaßlichen Ort der legendären Varusschlacht, in Kalkriese. Der Mix aus Theorie und Praxis hat sie begeistert.

Den Tag, an dem Varus, Statthalter in Germanien, im Kampf gegen den Cheruskerfürsten Arminius drei Legionen verloren hatte, soll Augustus „jedes Jahr in Trauer und Niedergeschlagenheit“ begangen haben (Suet. Aug. 23,2). Offenbar hatte den Kaiser der Verlust von bis zu 20.000 Römern im Jahre 9 unserer Zeitrechnung schmerzlich getroffen. 

In der deutschen Geschichtsschreibung hingegen nahm die sogenannte Varusschlacht lange einen prominenten Platz ein als erfolgreicher Befreiungskampf germanischer Helden gegen römische Besatzer. Die jüngere Forschung vermag in ihr freilich nicht mehr den „Wendepunkt der Weltgeschichte“ (Mommsen) zu sehen.


Unbenommen der (akademischen) Diskussion um den historischen Ort der Schlacht wäre ein Besuch des Museums und Parks Kalkriese „Varusschlacht im Osnabrücker Land“ allein wegen dieser geschichtspolitischen Implikationen lohnenswert. Dass er aber fest im Exkursionscurriculum der Fachschaft Latein verankert ist, liegt auch an den zahlreichen museumspädagogischen und realienkundlichen Angeboten, die einen Tagesausflug für Lateinschüler der Jahrgänge 6 und 7 allemal rechtfertigen.


An dem sonnigen Septembervormittag folgten die kleinen Latinisten zunächst den „Spuren der Römer und Germanen“, indem während eines Outdoor-Programms die Ausstattung, Bewaffnung, Technik und Kampfstrategien der Römer und Germanen vorgestellt wurden. In praktischen Übungen, wie etwa dem Marschieren in Formation, lernten die Schüler die militärischen Stärken und Schwächen beider Seiten kennen und untersuchten die strategische Bedeutung der Wallanlage.

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Noch vor der Mittagspause dann der Besuch der Dauerausstellung: Viele Modelle und neue Medien ließen die Geschichte fassbar werden. Am beeindruckendsten fanden die Schüler die eiserne Maske des Gesichtshelms eines römischen Soldaten und ein Kugelmodell, das veranschaulicht, wie die Römer in der Enge zwischen Moor und Erdwall von den Germanen überrannt wurden.


Im Mittelpunkt des Nachmittags standen Leben und Alltag der Römer und Germanen. Wie haben sie gewohnt? Wie waren sie bekleidet? Was haben sie gespielt? – So lauten die Fragen, die gemeinsam beantwortet wurden. Mitmachen und Anfassen waren dabei ausdrücklich erwünscht. Nach diesem intensiven Programm bestiegen die jungen Lateinschüler anschließend den 40 Meter hohen Aussichtsturm. Von dort konnten sie schließlich den Blick über das gesamte vermutete Schlachtfeld streifen lassen.

 

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