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„Niemand darf … benachteiligt werden.“ (Art3. Abs. 3 GG) - Gymnasium Sottrum leistet einen aktiven Beitrag zum Rotenburger Demokratiefest

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 Die Projektgruppe „Die jüdische Familie Moses – Eine Spurensuche in Sottrum“ war eingeladen, am 10.08.2024 bei der Abschlussveranstaltung zur Rotenburger Erklärung einen Beitrag zu leisten. Sie schlugen anlässlich von 75 Jahren Grundgesetz gekonnt einen Bogen von dem Thema, für das sie im Frühjahr mit dem Otto-Wels-Preis für Demokratie 2024 ausgezeichnet worden war, zu Art. 3, Abs. 3 GG: (3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.
Aus den historischen Erfahrungen der Ausgrenzung der jüdischen Familie Moses in Sottrum in der Zeit des Nationalsozialismus haben, darauf verwiesen die Abiturientinnen, die Mütter und Väter des Grundgesetzes die wichtige Konsequenz gezogen und für die 1949 neu zu gründenden Bundesrepublik Deutschland gleich zu Beginn der Verfassung festgelegt, dass niemand diskriminiert, benachteiligt oder verfolgt werden dürfe. In eindrucksvollen Statements erinnerten die Preisträgerinnen an diesen Anspruch unserer Verfassung; einer der Grundgedanken der Initiatorinnen und Initiatoren der Erklärung.
Eingerahmt von den anderen Präsentationen, den Preisträgerinnen und Preisträgern der Eichenschule Scheeßel, die die Kurzfassung eines Beitrags „Jugend debattiert“ darboten, Frau Pastorin Ulrich, Rotenburger Werke, Prof. Tom Schaberg mit einem Thomas Mann-Text, der Integrationsbeauftragten der Rotenburger Werke, formulierten die Schülerinnen des Gymnasiums Sottrum einen flammenden Appell, der Verantwortung der Verfassung gerecht zu werden: „Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes erscheint uns heute selbstverständlich. Er wird nicht in Frage gestellt.

 


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Und das ist das Außergewöhnliche daran. Der Artikel ist unveränderlich, und doch verändert er eine Menge. Denn er schließt aus, ja verbietet es sogar, dass Menschen ausgegrenzt und verfolgt werden wie die Familie Moses in Sottrum. Er fordert ein, dass Schulen Inklusion ermöglichen, dass die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern als gesellschaftliches Problem angesehen wird, dass die Ausübung des Glaubens geschützt wird…“Abschließend zeichneten sie das leuchtende Bild einer Gesellschaft ohne Diskriminierung, einer Gemeinschaft für alle.
Damit setzten sie auch innerhalb der Veranstaltung einen Kontrapunkt gegen die Ausführungen des Stargastes Heinz Rudolf Kunze, der mit seinen Wortbeiträgen u. a. zur evangelischen Kirche, zu muslimischen Menschen, zum Gendern, zum Deutschunterricht in den Schulen das Publikum sehr irritierte. Den Grundgedanken der Veranstaltung, niemand dürfe diskriminiert werden, konterkarierte er mit seinen Statements zwischen den Liedern. Sein Auftritt bildete keine Unterstützung im Sinne der Veranstalter. Er wurde für die Zuhörerinnen und Zuhörer, zur Herausforderung, demokratisches Verhalten umzusetzen, Meinungsfreiheit zu gewähren. Initiatoren und Gäste der Veranstaltung schüttelten die Köpfe, einige verweigerten den Applaus, andere verließen aus Protest den Raum.
In den Nachgesprächen auf dem Kirchhof beim gemeinsamen „get together“ wurde deutlich, wie offenbar

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wenig selbstverständlich das Bekenntnis zu den Grundgedanken der Verfassung inzwischen in Teilen der Gesellschaft ist. Und wie erfreulich es ist, dass insbesondere die Vertreterinnen und Vertreter der jüngeren Generation, vom Gymnasium Sottrum und von der Eichenschule Scheeßel, hierauf in ihren Beiträgen eindrucksvoll hinwiesen.

Ferdinand Pals, OStD/Schulleiter Gymnasium Sottrum
12.08.2024

Fotos F. Pals.

 

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