Universum der Zweisamkeiten
Ein Dialog zwischen zwei Seelenverwandten
„Wie geht es dir heute?“
„Besser. Die Nacht hat mich glücklich fühlen lassen.“
„Was hat sie getan?“
„Sie hat mich begreifen lassen. Ich habe begriffen, was ich bin: ein Stern unter Millionen von Sternen, doch trotzdem wertvoll. Denn es wird immer Personen geben, deren persönlicher Stern ich sein darf, für die es sich lohnt zu leuchten. Denn wenn sie kraftlos sind, dann können sie nach mir greifen, einem Stern unter Millionen von Sternen. Und es wird sein, als wären wir in dem Moment füreinander bestimmt, eine Seelenverwandtschaft. 2 von Millionen von Sternen, die einander greifen und halten, um nicht vom Himmel zu stürzen. Ich finde das wunderschön. Ich hatte Tränen in den Augen, als mir das letzte Nacht eingefallen ist.“
„Und du warst schon so oft mein Stern, nachdem ich immer greifen durfte, das ist wunderschön.“
„Ich weiß...“
„Doch irgendwann ist einer von uns nicht mehr da…“
„Ja, doch auch das ist wunderschön. Wie eine Sternschnuppe fallen wir, lassen eine Spur von Erinnerung in den Herzen unserer Sternen-Menschen und machen Platz für Neue.“
„Ich habe Angst allein zu sein.“
„Es gibt Millionen, Milliarden von Sternen da draußen. Du wirst nicht allein sein.“
„In meinem Herz wirst du einer von wenigen sein, meine Liebe wird nicht aufhören unendlich zu sein.“
„Lass nur Platz für neue Liebe, lass zu, dass sie dich findet. Irgendwann finden wir wieder zueinander, doch dafür müssen wir erst einander loslassen. Unsere Reisen können nicht immer zusammen stattfinden, denn dann wäre es dieselbe. Unsere Liebe macht uns nicht zu einer Person.“
„Ja… um zu wachsen, sollten wir uns freilassen, nicht umschlingen. Wir sind wie Sterne, die doch so weit voneinander entfernt sein müssen, um in ihrer einzelnen Schönheit sichtbar zu sein, und ein großes Ganzes zu ergeben. Und jeder Mensch, egal wie entfernt von uns, ist ein wichtiger Teil eines großen Sternennetzes, an dem Himmel des Bewusstseins.“
„Jetzt gerade ist dir der Sinn der Existenz unserer Seelen offenbart, du, mein Sternenlicht.“
Rückblick auf die Exkursion des 10. Jahrgangs in die KZ-Gedenkstätte Neuengamme am 09. Januar 2024
Monatelang hatten sich die drei Klassen des 10. Jahrgangs im Geschichtsunterricht mit der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft von 1933 bis 1945 auseinandergesetzt, einer bis heute belastenden deutschen Vergangenheit von menschenverachtender Ideologie, bedingungsloser Kriegsführung gegen europäische Nachbarländer und des präzedenzlosen industrialisierten Massenmordes an über 6 Millionen Jüdinnen und Juden.
Das im Unterricht erworbene Fachwissen galt es im Rahmen der jährlich für den 10. Jahrgang stattfindenden Schulfahrt in eine KZ-Gedenkstätte zu vertiefen und den Schüler*innen aufrichtig jene unbegreiflichen und unbeschreiblichen Verbrechen näherzubringen, welche die Nationalsozialisten als „Vernichtung durch Arbeit“ bezeichneten. Das KZ Neuengamme war eines von ungefähr 1000 Konzentrationslagern, in denen die Nationalsozialisten systematisch Menschen ermordeten, die nicht ihrer Ideologie einer homogenen „Volksgemeinschaft“ entsprachen. Tägliche Zwangsarbeit im Umfang von 16 Stunden, Mangelernährung, katastrophale Hygiene, unbehandelte Krankheiten, winterliche Kälte und willkürliche Hinrichtungen sorgten dafür, dass die durchschnittliche Überlebensdauer eines KZ-Insassen in Neuengamme nur wenige Monate betrug.
Sterne, so nah und hell wie Träume
Träume, die einen leuchten lassen
Leuchten vor Begeisterung
Leuchten vor Zielstrebigkeit
Leuchten vor Motivation
Träume, ihr Gedanke erfüllt uns mit Licht
Die Sterne sind nah, sie sind hier, ganz dicht
Leuchte mit ihnen, weil du es verdienst
Lass sie dich leiten
Leiten bei Unsicherheit
Leiten bei Mutlosigkeit
Leiten bei dem Gefühl, welches dich manchmal umgeben mag
Auch wenn du dich nicht so fühlst
Die Sterne sind hier
Die Sterne sind präsent
Und sie gestatten dir, nach ihnen zu greifen
Sie zu verfolgen, als Symbol für Hoffnung und eine bessere Zeit
Die bessere Zeit scheint
Scheint ganz hell
Als Licht, dem du begegnest
Höhen und Tiefen
Mein Stern
Mein Traum
Die Sterne sehen von nah
Erreichen was scheint so fern
Nach den Sternen greifen
Den Traum jagen
Etwas so sehr wollen
Dass alles andere unbedeutend
Fast da, ganz nah
Rennen, sprinten, keuchen
Ein Stein, ein Hindernis
Nicht sehen, übersehen
Stolpern, fallen, nichts erreichen
So weit weg, weit in der Ferne
Aufgeben
Ich kann nicht mehr!
Schreien, Frust, zerstören
Weinen, sitzen in den Scherben
Sehen, was ich verloren
Jedes einzelne Stück, zerbrochen
Zerschnittene Hände, Füße
Allein, verlassen, ohne Ziel
Weit weg
Nicht zu erreichen
Wühlen in den Scherben
Nach etwas, irgendetwas
Finden
Ein Puzzle
Kämpfen, schneiden
Ich will es doch!
Wunden pflegen
Sehen, jeden Stern
Tief atmen
Teile zusammensetzen
Jubeln, Freude
Ich kann es erreichen
Aufstehen, laufen, springen
Näherkommen, schweben
So hoch, Luft anhalten
Leben mit dem Kopf in den Wolken
Bis ich ihn erreicht habe
Meinen Stern
Ich sehe ihn, ganz nah
Endlich atmen können