Am 22.01. hieß es für 15 Sottrumer Schüler am Bremer Flughafen: On y va au Québec! Begleitet von Frau Keim und Frau Petzold konnte man nach insgesamt 15 Stunden Flugzeit franko-kanadischen schneebedeckten Boden betreten. Ein herzlicher Empfang durch die kanadischen Twins machte die erste Begegnung allen leicht und am nächsten Tag in der Schule, dem Cégep Lévis-Lauzon, wurde sich schon über die Unterschiede zwischen den Ländern bzw. Kontinenten begeistert ausgetauscht.
Doch nicht nur Unterricht, sondern auch diverse Ausflüge standen auf dem abwechslungsreichen Programm: eine (schneesturmbegleitete) Rallye durch die Stadt Québec, ein Besuch des dortigen Zivilisationsmuseums, die Begegnung mit einem Teil der autochthonen Bevölkerung in Wendake, eine „Hängepartie“ über dem Montmorency-Wasserfall, das erfolgreiche Anfeuern des lokalen Eishockeyteams „Les Remparts“, ein Bubblefootball- und ein Ballon-Balai-Spiel, adrenalingeladene Rutschpartien im größten Snowpark Amerikas, der Karnevalsumzug und natürlich ein Besuch eines Ahornsirupbetriebes inklusive Verköstigung. (Im Übrigen soll auch das „inoffizielle“ Programm Gerüchten zufolge äußerst unterhaltsam gewesen sein.)
Leider fiel in unsere Zeit des Aufenthaltes auch das Attentat auf eine Moschee in Québec. Sechs Menschen wurden erschossen und weitere schwer verletzt. Der Täter, ein 27-jähriger franko-kanadischer Student, der offenbar rechtes Gedankengut in sich trug und Hass auf Flüchtlinge und Immigranten muslimischen Glaubens hatte, wurde glücklicherweise sofort gefasst. Entsetzt über diese Tat konnten wir jedoch eine Welle der Solidarität für die Opfer und deren Familien durch die kanadische Bevölkerung erleben. So nahmen einige von uns an einem Trauermarsch durch Québec teil und auch in der Schule wurden mit verschiedenen Aktionen der Opfer gedacht. Für Kanada mit seiner offenen Integrations- und Einwanderungspolitik war dies ein schwerer Schock.
Für uns gingen zwei Wochen unglaublich schnell herum und so hieß es am 05.02. Abschied nehmen. Dies fiel allen schwer, denn in dieser kurzen Zeit hatten die Québécois und die Deutschen Freundschaft geschlossen und konnten sich kaum trennen. Mit schweren Koffern (Ahornsirup-Mitbringsel in diversen Formen) und müde, aber voller neuer Erfahrungen und Erlebnissen wurden dann alle am 06.02. herzlich von ihren Familien wieder in Empfang genommen.
Nun wird bereits für das Programm im Juni geplant, wenn uns unsere kanadischen Austauschpartner Sottrum besuchen. Wir freuen uns darauf – gemäß dem Motto der Québécois: Je me souviens!
