Besuch im Bremer Rathaus - Kl. 7a am 15. Januar 2009
Eine Woche nach den Weihnachtsferien – wäre das nicht eine gute Zeit für eine geschichtliche
Exkursion in die Bremer Altstadt? So machten wir uns denn am 15. Januar auf und fielen vom
Schüsselkorb her auf den Domshof ein. Dort gab es ein herrliches Markttreiben, alte Bankgebäud-
e und die teuerste öffentliche Toilette in Norddeutschland zu sehen. Dann stand auch schon der
Dom vor uns.
Am Spuckstein referierten Hendrik, Florian und Janis kurz über das Wirken der Gesche Gottfried
und ihre verruchten Taten, die 1831 erst nach sage und schreibe15 Giftopfern ans Tageslicht
kamen. Eigentlich wollten wir mit dem Bremen-Besuch aber unseren Geschichtsunterricht
abrunden, und da befanden wir uns in den letzten Monaten in viel früherer Zeit, nämlich im Mittel-
alter. Zur Zeit Karls des Großen war auf einer Sanddüne der erste – damals noch hölzerne – Dom
entstanden. Svenja hatte ein Buch mitgebracht, das die Veränderungen dieses Kirchenbaus im
Laufe der Jahrhunderte zeigte. Wir haben uns den Dom natürlich auch noch bei beruhigender
Orgelmusik von innen angesehen, aber leider fehlte uns die Zeit für einen Gang durch das
Dommuseum.
Als wir vor dem Schütting standen und den erklärenden Worten zweier Schüler lauschten, kam
Herr Lohmann zufällig dazu und hörte mit. Da konnte ein Schülervater gleich mal sehen, was wir
auf einer Exkursion so alles treiben. Im Mittelpunkt stand dann aber die Besichtigung des
Rathauses, dessen erste Bauphasen ebenfalls noch aus dem – wenn auch späten – Mittelalter
stammen. Leider kam unser Rathausführer zu spät und seine Worte waren nicht immer
verständlich. Uns wurde auch bald klar, dass er als Schwabe die plattdeutschen Inschriften aus
dem 17. Jahrhundert nicht über- setzen konnte. Aber immerhin hat er uns alle wichtigen Räu-
me im Alten und Neuen Rathaus gezeigt. Das Schmuckstück war natürlich die Obere Rathaus-
halle mit den Schiffsmodellen und der Darstellung der drei Gewalten „Regierung“, „Gesetzgebung“
und „Rechtsprechung“.
Das Allerheiligste ist die Güldenkammer, die wir ansehen, aber nicht betreten durften. Kein Wunder, immerhin ist dort jeder Stuhl über 20.000 Euro wert. Die Erklärung der einzelnen
Allegorien, d.h. der Verbildlichungen alter Themen, gelang dem Führer ganz gut.
„Stadt im Mittelalter“ – dieses Thema hatten wir am Beispiel Kölns im Unterricht behandelt. In Bremen war alles ziemlich anders. Zwar wurde in beiden Städten die Macht des Stadtherrn, des
Erzbischofs, in gleicher Weise abgebaut. In Köln waren aber die in den Zünften organisierten
Handwerksmeister die treibende Kraft, in Bremen dagegen die Kaufleute, die wegen ihres unglaub-
lichen Reichtums von ihren Gegnern als Pfeffersäcke bezeichnet wurden. Sie waren mit der
politischen Führung, dem Senat, aufs Engste verzahnt.
Um 14 Uhr waren wir dann wieder in Sottrum.